Lindenhonig

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Hergestellt wird Lindenhonig in Italien ausschließlich im Norden, entlang des gesamten Alpen- und Voralpenbogens und auch in urbanen Gebieten, in denen eine große Anzahl an Linden vorhanden ist –– wie in Parkanlagen und Alleen. Linden sind in ganz Europa in Höhenlagen von bis zu 1500 m verbreitet. Heimisch sind hier die Sommer- (Tilia platyphyllos) und die Winterlinde (Tilia cordata). Die Winterlinde wurde mehr und mehr durch das Fällen von laubabwerfenden Wäldern für die Landwirtschaft und die Anlage von Dauerwiesen verdrängt. In der Zierbaumwirtschaft findet sich hingegen die Sommerlinde. Vor allem im urbanen Landschaftsbau werden auch Silberlinden (Tilla tomentosa) und gelegentlich Amerikanische Linden (Tilla americana) angepflanzt. Die Blütezeit (und die damit zusammenhängende Zeit der Honigproduktion) variiert vor allem je nach Höhenlage zwischen Mai und Juli.

Charakteristika:
Farbe: mittelhell, von strohgelb bis bernsteinfarben im flüssigen Zustand, elfenbeinfarben in kristallisierter Form.
Duft: nach Minze und Thymian, nach ätherischen Ölen aus Heilkräutern, nach Harz und Weihrauch.
Aroma und Geschmack: harzig, nach ätherischen Ölen, Salbei und Bitterorange, eine sehr persistente Empfindung. Die Bittere ist in dieser Sorte sehr variabel, in der Regel ist sie in reinen Lindenhonigen kaum bis nur moderat wahrnehmbar.

Die Kombination wird als „extrem“ empfunden und eignet sich insbesondere für Liebhaber markanter, überraschender Geschmackserlebnisse. Tatsächlich empfehlen wir diese Sorte nur für genau diesen Reifegrad, jüngere Käse werden von Lindenhonig überwältigt und ihre Aromanoten „verdeckt“. 
Die aromatische Intensität dieses Honigs macht ihn zu einem ausgewogenen, harmonischen Begleiter für über 24 Monate gereiften Grana Padano, da dieser selbst eine hohe Gesamtintensität aufweist. Die frischen, an das Aroma von Minze und Gräser erinnernden Noten dieser Honigsorte kontrastiert gefällig mit den animalischen Noten von Fleischbrühe des Käses.

Serviervorschlag:
Es empfiehlt sich, stets eine Auswahl an Honigsorten vorzustellen, eventuell zwei sehr unterschiedliche, damit die Tischgäste nach Belieben experimentieren und ihre eigenen Lieblingsvariationen finden können. Der Honig sollte niemals vor dem Servieren auf den Käse gestrichen werden, nicht nur, weil die Wahl damit vorbestimmt ist, sondern auch da die im Käse enthaltenen salzigen Flüssigkeiten durch den erhöhten osmotischen Druck des Honigs schon nach wenigen Minuten von diesem absorbiert werden können. Der Reiz besteht darin, die Produkte zuerst einzeln zu kosten und anschließend deren verschiedenen Kombinationen. 
Serviert werden kann in einer kleinen Sauciere oder einem Schälchen mithilfe eines kleinen Löffels, von dem man den Honig laufen lässt. Flüssige und cremige Honigsorten können so, wie sie sind, gereicht werden. Fest kristallisierte Honige können streichfähiger gemacht werden, indem man im Glas die nötige Menge von der starren Oberfläche abkratzt und umrührt, bevor man dann den Honig in das Serviergeschirr füllt.

Besonderheiten
Es handelt sich um einen aromatisch sehr charaktervollen Honig, der sich von allen anderen seiner Art hervorhebt.  Seine krautigen Merkmale machen ihn zum „Kochhonig“ par excellence – vor allem für herzhafte Gerichte.
In urbanen Gebieten und im Flachland blühen in Italien während der Produktionszeit von Lindenhonig auch der Götterbaum und Klee, deren Nektar dessen harzige Nuancen mildert und häufig dem Wildblütenhonig ähnlicher macht. In den italienischen Alpentälern hingegen wird Linden- häufig von Kastaniennektar begleitet, und der daraus resultierende Honig erhält den Doppelnamen „Linden-Kastanien-Honig“. In Wildblütenhonigen, die Lindenblütennektar enthalten, sticht dieser dank seiner besonderen, dominanten Noten stets merklich hervor.
Dieser Honig ist in der Regel in seinen Produktionsgebieten und in großen Handelsketten leicht erhältlich.