Italian Grape Ale (con mosto cotto)

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Dieser Stil trägt zwar seinen geografischen Ursprung im Namen, doch dessen Beliebtheit und Fertigungsprotokoll beschränken sich keineswegs nur auf sein Herkunftsland. Tatsächlich lassen sich überall auf der Welt unter Verwendung einheimischer Rebsorten ausgezeichnete IGA herstellen, wobei der Name weiterhin als unverkennbare Hommage an den italienischen Einfallsreichtum fungiert.

-Aufbewahrung: Da für diese Sorte in der Regel keine untergärige, sondern sehr hochgärige Hefe (manchmal im Zusammenspiel mit Weinhefe) verwendet wird, ist die Einhaltung der Kühlkette nicht zwingend erforderlich. Dennoch ist es wichtig, dass die Temperatur zwischen 18 und 20 °C gehalten wird, da darüber hinaus eine erneute Gärung in der Flasche mit unerwünschten sensorischen Ergebnissen ausgelöst werden könnte.

– Ausschanktemperatur: zwischen 10 und 16 °C, serviert in einem Glas mit weiter Öffnung, beispielsweise einem Kelch, mindestens aber in einer normalen, oben ausgestellten (bei weniger geruchsintensiven Produkten) oder auch schlanken Tulpe. Das Glas wird zu Beginn um 45 Grad geneigt und anschließend gerade gehalten, um die Bildung einer schönen Schaumkrone zu begünstigen. Aufgrund des Hefegehalts kann es in der Neige zu einer erhöhten Menge von sedimentierten Hefestoffen kommen, weshalb das Ende des Ausschanks aus der Flasche besondere Aufmerksamkeit erfordert.

– Alkoholgehalt: 4,8-10 % alc.

Charakteristika (Optik, Geschmack, Aroma):
Das Braurezept für IGA weist ein relativ durchlässiges Regelwerk für dessen Fertigung auf. Im Grunde genommen geht es darum, der Bierwürze (maximal 40 %) Traubenmost – oder ganzen Trauben – hinzuzufügen. Die Beigabe kann zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgen: beim Würzekochen, während der Gärung (mit Zugabe unterschiedlicher Hefen, auch Weinhefen), während der Reifung oder auch der Alterung. Der Spielraum ist bei diesem Stil besonders groß, wodurch eine so besonders große Vielfalt dieser Sorte existiert. Wir möchten hier das Augenmerk auf Varianten mit gekochtem Most richten, die eine höhere strukturelle und zuckrige Stärke aufweisen. Bei diesen Varianten reicht die Farbe von sattem Gold über intensives Braun bis Mahagoni; je nach Bierfarbe variieren die Reflexe und der Schaum (welcher auch in den Proportionen, der Beschaffenheit, der Festigkeit und der Persistenz variabel ist). Die Aromapalette ist umfangreich und stellt den Beitrag des Hopfens in den Vordergrund – vor denen des Malzes und des gekochten Traubenmosts. Durch das Zusammenspiel aller entstehen Motive wie Klein- und Großgebäck, kandierte Früchte (Birne, Banane, Zitrusfrüchte) und Trockenobst (Datteln, Aprikosen, Feigen, Pflaumen, Rosinen). Die robuste alkoholische Stütze kann likörartige Nuancierungen hervorrufen, die an Portwein oder Sherry erinnern können. Am Gaumen werden die olfaktorischen Besonderheiten wieder aufgegriffen, um eine Geschmacksabfolge von stabiler, robuster Konstruktion zu definieren. Der Körper ist mittelstark, die Rezenz lebhaft. Der Schluck ist relativ rund, auch dank der kohäsiven Eigenschaften und seidigen Wärme des Alkohols bestimmter Versionen. Die Zuckerrückstände sind klar erkennbar und rufen eine tendenziell weiche Ausprägung hervor, die zwar zum Süßen neigt, aber von einer leichten Säure und im Finale von einer zarten Herbheit ausgeglichen wird. Der Abschluss kann schlank wirken, behält jedoch diese süße Komponente von relativ langer Persistenz bei.
Die stoffliche und gustatorisch-olfaktorische Stabilität dieses Stils (in der von uns behandelten Ausführung) lässt sich fantastisch mit über 20 Monate gereiftem Grana Padano Riserva paaren. Insbesondere die Umdrehungen (vor allem, wenn diese eher hoch sind), die Säure und der Kohlensäuregehalt agieren im Einklang mit der Fettkomponente des Käses, während die Weichheit am Gaumen mit der Würze des Käses harmoniert. Die durch die Trocknung konzentriert hervorstechenden Aromen komplementieren die Dufttendenzen des Käses – nahezu als garnierende Verfeinerung. Eine Paarung von intensiver Harmonie.

Besonderheiten
Die enorme Vielfalt an Möglichkeiten (bei der Zutatenwahl und im Verfahren) machen diese Sorte extrem vielschichtig: Die Ergebnisse fallen dermaßen unterschiedlich aus, dass einige Kritiker den Finger auf die geografischen Koordinaten dieser Unterschiede gelegt und suggeriert haben, dass die Denomination zu Grape Ale geändert werden müsse. Bisher sind Versuche dieser Art am gesunden Menschenverstand gescheitert. Abgesehen von den jeweils verwendeten Zutaten sollte der Stilname auf angemessene Weise die Kultur widerspiegeln, in der das ursprüngliche Projekt und dieser innovative Blend von Bier und Wein gereift sind. Und dies ist nun einmal Italien.