Die welt des honigs

Honig

Honig ist ein uraltes Nahrungsmittel, er ist das erste und äußerst energiereiche Süßungsmittel der Menschheit. Verwendet wurde er für religiöse Riten und die Konservierung von Lebensmitteln. Zusammen mit anderen Bienenstockprodukten, wie Wachs und Propolis, begleitet er die Menschen seit Jahrhunderten im Alltag.

Im Laufe der Zeit haben sich die Verfahren zur Honiggewinnung aus den Waben zwar verändert, aber nur, was das Nutzen neuer Werkzeuge betrifft, um bestimmte Grundschritte einfacher zu gestalten. Die Phasen an sich sind stets unverändert geblieben: Entnahme der Waben aus dem Stock, Ernte, Filtrierung, Reifung, Abfüllung und Lagerung. Nachdem die Waben herausgenommen wurden, werden sie abgedeckelt und geschleudert – die Waben bleiben dabei praktisch intakt und können den Bienen zurück in den Stock gesetzt werden. Nach der Honigernte wird der Honig noch gesiebt, um verbliebene Verunreinigungen (vorwiegend Wachspartikel) zu entfernen. Anschließend wird der Honig in sogenannte Honigeimer gegeben, um zu reifen. Dabei setzen sich nach einigen Tagen die restlichen, sehr feinen Verunreinigungen und beim Schleudern eingefangene Luftbläschen oben an der Oberfläche ab. In der letzten Phase wird der Honig in Behältern der gewünschten Größe abgefüllt. Honig scheut keine Kälte, hohe Temperaturen jedoch können dazu führen, dass seine Alterung beschleunigt wird und sein Duft und die Enzymwirkung beeinträchtigt werden. Idealerweise wird Honig kühl, dunkel und fern von Wärmequellen und Feuchtigkeit gelagert.

Honig enthält ungefähr 80 % Einfachzucker (Glukose und Fruktose) und ca. 17 % Wasser, die übrigen 3 % bestehen aus Mineralien, Vitaminen, Eiweiß, Aminosäuren, Enzymen, natürlichen Aromastoffen etc.
Die in einer so geringen Menge Wasser aufgelösten Zucker, vor allem die schlecht lösliche Glukose, kehren schnell in ihre feste Form zurück, indem sie kristallisieren. Im Laufe der Zeit kann jede Honigsorte kristallisieren, je schneller dies jedoch geschieht, umso kleiner und vielzähliger sind die Kristalle. Einige Imker kennen sich besonders gut mit den „Geheimnissen“ der Kristallisation aus, und indem sie den Honig bei kontrollierter Temperatur rühren, gelingt es ihnen, cremige Honige oder solche von besonders feiner und reizvoller Kristallisation herzustellen.

Auch orografisch gesehen, begonnen vom alpinen Hochgebirge bis zu den Macchien, bietet Italien ideale Bedingungen für eine üppige biologische Artenvielfalt. Jedes Jahr werden hier ungefähr 50 verschiedene monoflorale Honigsorten produziert, also Sorten, die vorwiegend aus dem Nektar einer einzelnen botanischen Spezies stammen. Dazu kommen zahllose Wildblütenhonige, die die verschiedenen Pflanzenspezies eines bestimmten Gebiets während eines bestimmten Zeitraums 1:1 widerspiegeln.
Bestimmte Honigsorten werden in Italien relativ konstant produziert, wie Akazien-, Sulla-, Sonnenblumen-, Zitrus-, Eukalyptus-, Kastanien- und Wildblütenhonig. Andere ändern sich aufgrund der Witterungs- und Erntebedingungen jedoch von Jahr zu Jahr, wie beispielsweise folgende: Löwenzahn-, Heide-, Alpenrosen-, Rosmarin-, Linden-, Honigtau-, Tannen-, Klee-, Heilkräuter-, Koriander-, Apfel- und Kirschhonig. Dazu kommen einzigartige lokale Spezialitäten: Erdbeerbaumhonig, Strandfliederhonig von der Lagune von Venedig, Thymianhonig von den Monti Iblei.
Wie erkennt man guten Honig? Ganz einfach, überprüfen Sie die Herkunft auf dem Etikett, mit italienischem Honig liegen Sie niemals falsch.